Sonntag, 2. Juni 2013

Ehemaliges Institut für Anatomie der FU Berlin


Im beschaulichen Dahlem gelegen, direkt am Botanischen Garten, im Umfeld des geschäftigen Treibens der Universitätsgebäude befindet sich mit dem ehemaligen Institut für Anatomie ein verborgenes Schmuckstück vergangener Jahre. 
Seit mehreren Jahren leergezogen, befanden sich in dem recht großen Areal neben einem großen Hörsaal und weiteren Unterrichtsräumen, auch Säle der Pathologie mit Seziertischen und Laboren, sowie ein Leichenkühlraum.












Betritt man die Gebäude, welche man von der Straße aus sieht, erkennt man lange nicht das Potential dieses Ortes. Der Innenhof, sowie die zahlreichen Lehr-und Aufenthaltsräume sind leergeräumt. Je weiter man sich hier allerdings vorarbeitet, desto atemberaubender gestaltet sich dieser Ort. Neben dem gut erhaltenen Hörsaal, sieht man von den Graffitis und dem Dreck der hier rum liegt mal ab, beeindrucken insbesondere die Kellerräume. Neben einem recht großen Kühlraum zur Leichenlagerung befindet sich ein doch eher minimalistischer Raum, der mit einem Seziertisch ausgestattet ist. Dazu Räume zur histologischen Begutachtung. Alle dieses Räume in ihrer kühlen Optik aus Metall kombiniert mit dem schummrigen Licht, welches durch weniger Fenster fällt, zeichnet sich hier eine fast gespenstische Atmosphäre.













Die oberen Etagen zeigen sich dagegen von einer weniger schönen Seite und zeugen eher vom Daueraufenthalt einiger Leute. Einziger Lichtblick hier oben ist der Zugang zur Dachterrasse und die großen Fenster, welche vor allem bei Sonnenschein einige schöne Aufnahmen ermöglichen.






















Ehemaliges Russisches Herresbekleidungsamt und Kaserne


Verirrt man sich hier in den Norden Berlins, sollte man sich dieses Stück Geschichte nicht entgehen lassen. Etwas entlegen, ein gutes Stück entfernt vom nächsten Bahnhof und einen kurzen Waldspaziergang entfernt von der Großstadt, betritt man hier eine völlig konträre Welt.











Im Jahr 1936 wurde dieses Areal entworfen und gebaut. Aufgabe dieser Institution war die logistische Versorgung der Armee mit Bekleidung. Nach Ende des Krieges übernahmen die russischen Besatzer das Gebiet und nutzen das nie richtig fertiggestellte Areal für ähnliche Zwecke und als Kaserne für ihre Panzerdivisionen. Die Spuren der russischen  Besatzung sind in nahezu allen Räumen zu finden. Von militärischen Karten, über russische Zeitungen aus den frühen 1980er Jahren bis hin zu Malereien zu Ehren der russischen Armee finden sich hier allerlei Zeugen vergangener Zeit. Durch Reinigung mit Kohlenwasserstoff lauert hier allerdings noch ein unsichtbares Überbleibsel der Nachkriegsjahre. Das Gelände gilt bis heute als kontaminiert. Ein längerer Aufenthalt ist hier also nicht zu empfehlen. Auch ein Grund, der wohl Investoren eher abschreckt als anzieht.















Das Areal bietet eine mehrere zehntausend Quadratmeter große Erkundungsfläche. Insbesondere die obere Etage des Hauptgebäudes bietet dabei ein obskures Bild der damaligen Zeit. Hier erstrecken sich hintereinander mehrere Sporthallen- und räume u.a. ein Basketballfeld  und ein Turnbereich. Außerhalb der Gebäude findet man außerdem zahlreiche Werkstätten und Rampen. Zusatzbauten der damaligen Panzerdivision.



















Das Gebäude ist trotz seines langen Leerstandes, seit 1994, erstaunlich gut erhalten, was wohl insbesondere der Lage zu verdanken ist. Die Natur holt sich hier allerdings langsam aber sicher das zurück, was man ihr genommen hat.